Elektrische Hiebe können tödlich enden!
Reparaturen an derart alten Fernsehgeräten sollten nur mit Fachwissen und aus eigener praktischer Erfahrung erfolgen!
Uralte Fernseher und Radios arbeiten oft "netzverbunden". Hier kann am gesamten Chassis im Inneren volle Power aus der Steckdose anliegen. Es ist gefährlich solche Uralt-Fernseher trotz fehlender Rückwand und/oder fehlender Kunststoff-Knöpfe auf den Einstellreglern in Betrieb zu nehmen! Die Chance für einen Stromschlag bei Berührung der inneren Metallteile ist 50/50 und sie wird mit jedem "Stecker anderswie einstecken" neu vergeben.
Bildröhren werden mit etwa 17tausend Volt betrieben! Überschlagfunken erreichen mehrere Zentimeter. Diese Spannung wird auch durch die Kapazität der Röhre gespeichert und verbleibt am Anodenanschluß. Der Hochvolt-Zeilentrafo ist mit 1-2 Abdeckhauben aus stabilem Lochblech abgeschirmt. Diesen Käfig möglichst nicht entfernen.
Kondensatoren in defekten TV-Geräten und Monitoren können nach Tagen und bei gezogenem Netzstecker volle Ladung aufweisen. Der primärseitige Pufferkondensator von Schaltnetzteilen zB. toppt (bei etwa 450 µF und dem darin enthaltenem Gleichstrom größer 230 Volt) einen kräftigen Griff in die Steckdose. Arbeiten am Gerät dürfen nur im spannungslosem Zustand erfolgen. Ist das nicht möglich, um zB. Messungen auszuführen, nur mit einer Hand arbeiten. Damals hieß es: die linke Hand bleibt in der Kitteltasche.
Fernsehbildröhren besonders die alter Bauart sind implosionsgefährdet. Bei einer Zerstörung werden durch den hohen Unterdruck im Inneren die Bruchteile durch einen gemeinsamen Mittelpunkt wieder nach außen getrieben. Gemein ist dabei die extreme Splitterwirkung! Sicherheitsverbundglas wie heute Standard gab es damals noch nicht. Arbeitsschutzrichtlinien verlangen beim Umbau feste Kleidung und Gesichtsschutz.
Es dürfen an der Bildröhre keinesfalls "unlösbare" um die Sichtseite herumgespannte Blechbänder oder Kunststoffbindungen entfernt werden. Sie leiten Kräfte vom Glaskolben ab, welche durch das hohe Vakuum auftreten. Bei richtig alten Geräten (50/60ger Jahre) bildet erst die vor der Röhre befindliche Glasscheibe den Implosionsschutz. Bildröhren sind also äußerst sorgsam zu handhaben. Beim Umbau dürfen keine mechanischen Verspannung auftreten oder Kratzer entstehen. Bildröhren lassen sich durch Abkneifen des Pumpstutzen entschärfen und so gefahrlos entsorgen.